Das Abenteuer Hafengeburtstag 2023

Es ging schon in der Vorbereitung los: Das vorgesehene Lokal hatte seinen Restaurationsbetrieb aufgegeben, und die Suche nach Alternativen verlief letztlich leider erbegnislos.

 

Damit war das erste Abenteuer schon mal eingetütet: Ein Picknick mit Würtstchen im Schlafrock auf der Autobahnraststätte Stillhorn. Der Busfahrer war auf sowas vorbereitet. Schon während der Fahrt wurden die Würstchen heiß gemacht, es lebe die Technik!

 

Vorher aber war der erste Stau (auch der letzte!) zu überwinden, nur im Schneckentempo erreichten wir unser Ziel.

 

Dann das Ambiente: eingeklemmt zwischen zwei LKW's, nichts was man als Anlage bezeichnen könnte (also weder Tische noch Bänke), aber reichlich Abfallbehälter.

Und so sah das dann aus:

Das Wichtigste Amt bei unserem Highway-Picknick hat selbstverständlich unser Busfahrer Olaf eingenommen.

Nicht nur, dass die Würstchen im laufenden Verkehr zubereitet waren, übernahm er auch noch die Ausgabe. Und das hat er gut gemacht, denn die Würstchen schmeckten köstlich!

 

Und dann war da noch ein ganz Intelligenter. Der hat seinen Flüssig-Transporter genau vor unseren Bus und einen weiteren LKW abgestellt und sich dann davon gemacht. Also ab in die Gaststätte oder auf's WC; ich weiß es nicht.

 

Der betroffene andere LKW-Fahrer hat sich tierisch aufgeregt und laufend fluchend die ganze Situation fotografisch fest gehalten. Wir haben unseren Bus einfach rückwärts aus der Parkbucht heraus gefahren, was für den LKW kaum möglich war.

 

Das erste Abenteuer war überstanden.

Der Stau war danach nicht mehr sehr lang und so kamen wir sehr rechtzeitig an unserem Anleger an der Kehrwiederspitze an und hatten weiter keine Probleme,

Das Schiff, die "Lady" "MS Luisiana Star" kommt zeitig, wir müssen sogar noch etwas warten. Doch dann geht der Run los, wir entern das Schiff. Gleich erst einmal der Stewardess gesagt, dass wir noch 11 Karten über haben. Sollte also jemand kommen und ..., wir sind der Schlüssel dazu.

Das hat gut geklappt. Immerhin 10 konnten wir verkaufen, was den Verlust erheblich reduziert.

 

Dann sitzen wir. "Bleibt mal schön ruhig", höre ich mich sagen, "hier wird bedient." Und wir sitzen weiter. Die sehr schlanke männliche Bedienung bedeutet, "gleich würden wir bedient." Und das gleich mehrmals.

Die ersten werden ungeduldig, reihen sich in die lange Schlange an der Theke ein und versorgen sich selbst. Ich selbst warte bis zur Schmerzgrenze und ziehe dann auch los. Ein Kaffee-Kuchen-Gedeck hatte ich mir auserkoren. Ich bin dran ... und höre nur noch "Kuchen ist leider aus".

 

Das zweite Abenteuer fand seinen Abschluss.

Inzwischen sollten wir schon fünf Minuten unterwegs sein und stehen immer noch am Anleger. Da kommt die aufklärende Durchsage: "Wir haben einen Notfall an Bord, warten auf den RTW und dürfen nicht ablegen."

Es sollte noch weitere 10 Minuten (gefühlt 2 Stunden) dauern, bis dann zwei Motorräder mit Notarzt und Sanitäter auftauchen, durch den Saal eilen und nach oben verschwinden. Kurz danach ein zweites Team, ohne Motorrad. Dann ein Drittes und ein Viertes Team.

Unser Verdacht: es geht um Leben und Tod.

Später verlassen die Teams das Schiff wieder nach und nach, und das letzte Team stützte beim hinaus gehen die verletzte Person. Ist das nicht toll, wie effektiv wir in Deutschland sind? Hoffentlich passiert mir nie was!

 

Das dritte Abenteuer war überstanden.

Meinten wir.

Denn kaum waren alle Verletzten und Helfer von Bord, kam die nächste Durchsage: "wir dürfen immer noch nicht ablegen, ein Ermittlerteam ist an Bord. Wauh, ein echter Krimi! Hoffentlich verlangen die keinen Aufschlag!

 

Aber Entspannung! Das letzte Abenteuer war schnell zu Ende.

Wir hatten inzwischen die halbe Parade vom Anleger aus mit erlebt und waren nun bereit für das große Abenteuer. Der Parade entgegen.

Ehrlich. Ich fand's im Nachhinein dennoch eine gelungen Ausflugsfahrt. Die am Anfang verlorene Fahrtzeit wurde hinten angehängt und uns noch ein paar zusätzliche Highlights geboten. Und die supernette, freundliche Stewardess hat uns mit ihrer einnehmenden Art über alles hinweg geholfen.

 

Leider war die Rückfahrt total langweilig. Kein Stau, kein Notfall, keine Pipipause, nichts. Ach so: hat jemand Bilder von der Parade gemacht?

 

Alles Liebe, euer Manfred